1815-1848: Die Epoche der Biedermeier-Zeit

Kennzeichnend für die Biedermeier-Zeit war, dass das Volk begann, sich auf innere Werte wie Familie, Traditionen und Kunsthandwerk zu besinnen. Im Mittelpunkt des Alltags standen ein Gesellschaftsleben im kleinen häuslichen Kreis und damit auch die Hausmusik.

Die Kriege, die Napoleon führte, ruinierten Europa. Die Menschen in Europa sehnten sich nach einer neuen Zeit, die Frieden, Sicherheit und Wohlstand bringen sollte. Doch die österreichischen und preussischen Regierungen befürchteten, dass die Ideen der Französischen Revolution auch in den neuen Reichen Fuss fassen könnten und Unruhen verursachen würden. Deshalb schränkten sie besonders die Versammlungs-, Rede- und Pressefreiheit ein.

Die Französische Revolution von 1789 brachte Napoleon Bonaparte an die Macht. Die Kriege, die er führte, ruinierten Europa. Der Wiener Kongress löste in den Jahren 1814/1815 das Kaiserreich von Napoleon auf.

Die Menschen sehnten sich nach einer neuen Zeit, die Frieden, Sicherheit und Wohlstand bringen sollte. Doch die österreichischen und preussischen Regierungen befürchteten, dass die Ideen der Französischen Revolution auch in den neuen Reichen Fuss fassen könnten und Unruhen verursachen würden. Deshalb verhängten sie sofort eine strenge Zensur. Stark eingeschränkt wurden insbesondere die Versammlungsfreiheit, die Redefreiheit und die Pressefreiheit.

Das Volk beugte sich der Zensur und begann, sich auf innere Werte zu besinnen. Werte wie Familie, Traditionen und Kunsthandwerk, aber auch des Gesellschaftslebens im kleinen häuslichen Kreise und damit die Hausmusik standen im Mittelpunkt des Alltags. Diese neuen Sinnes- und Lebensformen beendeten die Zeit des Rokoko und führten in die Biedermeier-Zeit.

Gemeinsamkeiten der Biedermeier Zeit fanden sich in ganz Europa, insbesondere in der klassizistischen Architektur, der häuslichen Innendekoration, der Kunst, Malerei, Musik und der Bekleidung. Wirtschaftlich bedeutend für das Appenzellerland über dem Bodensee wurde das Seidenbeuteltuch-Handwerk. 1833 wurden die ersten Seidenbeuteltuch-Handweber ausgebildet und das Nebenerwerbsgeschäft zur Landwirtschaft fand bald in jedem Keller der schmucken Appenzeller Häuser einen festen Platz.

Jedoch das Biedermeier zeigte sich in seinen Ausdrucksformen allein im deutschsprachigen Raum so unterschiedlich, wie die lokalen sprachlichen Dialekte und so auch in der lokalen Küche. Gab es doch zu jener Zeit weder Kühlschränke, die Pasteurisierung, noch geeignete Transportmöglichkeiten, um Aussergewöhnliches für die Küche herbeizuschaffen.

Das Ende der Biedermeier-Zeit kam durch die Aufhebung der Zensur durch das neue österreichische Kaiserpaar Franz Josef II. und die unvergessliche Kaiserin Sissi in Wien. In der Schweiz entstand 1848 der erste Bund mit der ersten schweizerischen Verfassung der heutigen Schweiz. Damit brach eine neue Ära an; mit neuen Ideen und neuen Lebensstilen: Die Zeit der Romantik.

  • Biedermeier Heiden, CH-9410 Heiden